BETTLERAUTOMAT

2010, Stahlblech, Messing. 35 x 5 x 15 cm
Planung: Johannes Heuer
Technische Beratung: Automaten Kralik, Wien
Ausführung Gehäuse: Metallbau Prey, Unterretzbach
Ausführung Mechanik: Johannes Heuer
Quelle: „Lothar Rübelt – Österreich zwischen den Kriegen“, Molden Verlag 1979
Foto: Lothar Rübelt © ÖNB/Wien RÜ/Z/344
Text: Gerhard Jagschitz
Zum Nachbau:
KONSTRUKTIONSSKIZZEN (PDF)

Die grobe Rekonstruktion einer 1927 von der Stadt Wien eingeführten Maßnahme zur Armutsbekämpfung und Reduktion des stark angestiegenen Bettelns. Der einzig auffindbare Beweis für die Existenz dieses einfachen Metallapparates ist ein Foto Lothar Rübelts, versehen mit einer kurzen Bildbeschreibung von Gerhard Jagschitz. Der Automat trägt die unmissverständliche, auch damals handgeschriebene Aufschrift „Almosen“ und spuckte zu seiner Zeit auf Knopfdruck Groschen, die heute durch 5 Cent Münzen repräsentiert werden. Obwohl das Bettlerethos das Ausnützen dieser Geldbeschaffungsmöglichkeit verhindert haben soll, verschwand sie schnell wieder aus dem Stadtbild Wiens. 2010 wurde der lange vergessene Apparat als Reproduktion wieder zum reellen Gegenstand.

Eine eingehende wissenschaftliche Abhandlung von Dr. Manfred Zollinger zu dem Thema ist 2020 in den Wiener Geschichtsblättern erschienen:  „Der kleine Philanthrop“ – Ein Almosenautomat in der Ersten Republik und sein Erfinder

Bettlerautomat 2010, in Verwendung